TIM JANSEN

Neues Handicap System 2021

Tim Jansen • Nov. 01, 2020

Hier ist eine kleine Zusammenfassung über das neue World Handicap System was ab 2021 verwendet wird

Ab wann wird das World Handicap System eingeführt?
In Deutschland soll das neue WHS System ab der Spielsaison 2021 eingeführt werden. Bis dahin gilt das EGA-Vorgabesystem vollumfänglich weiter.

Warum wird das WHC eingeführt?
Da auch die Golfregeln weltweit einheitlich sind, sollen nun auch die weltweit sechs unterschiedlichen Handicap-Systeme einheitlich gestaltet werden. Jedes der Systeme war vereinfacht gesagt dafür da, das Handicap eines Golfers darzustellen, doch es gab erhebliche Differenzen in der Ausgestaltung. Mit dem World Handicap System wurden die besten Punkte der verschiedenen Systeme übernommen und zu einem globalen System zusammengefasst. So soll die aktuelle Form der Spielerinnen und Spieler besser abgebildet werden.

Das Handicap ist Ausdruck des Spielpotenzials eines Golfers. Je mehr Ergebnisse ein Spieler erzielt, desto genauer spiegelt der Handicap-Index die aktuelle Spielstärke wider. Nur so ist ein Fairplay im Spiel um Nettoplatzierungen in Turnieren möglich.

Durch den Wechsel zum World Handicap System verliert die bisherige EGA-Vorgabe ihre Gültigkeit und wird durch den neuen Handicap-Index ersetzt. Durch die Neuberechnung bei der Konvertierung ist es sehr wahrscheinlich, dass der Wert des neuen Handicap-Index von dem der bisher geführten EGA-Vorgabe abweicht.
Nur Spieler, die in den letzten vier Jahren keine vorgabenwirksamen Ergebnisse erzielt haben, erhalten den Handicap-Index als Ersteintrag in das Stammblatt in unveränderter Höhe. Erst nach einigen neuen Ergebnissen spiegelt der Handicap-Index dieser Spieler ihre tatsächliche Spielstärke wider. Innerhalb von Deutschland werden die erzielten Ergebnisse nach Handicap-relevanten Runden automatisch durch den Heimatclub oder die auswärtige, gastgebende Golfanlage erfasst. Nur im Ausland erzielte Ergebnisse müssen Spieler selbst Ihrem Heimatclub übermitteln.


Zählen alle gespielten Runde für das WHS?
Maßgeblich für das WHS in Deutschland sind vorgabewirksame Turnierrunden über 9- oder 18 Löcher, sowie EDS-Runden. Hierbei ändert sich nur der Name in "registrierte Privatrunden". Normale, private Freizeitrunden werden weiterhin nicht zur Berechnungsgrundlage des neuen Handicaps genutzt. Die Clubs haben aber nicht mehr die Möglichkeit, Einzel-Zählspielturniere als "nicht vorgabewirksam" auszuschreiben.


Gibt es noch Stableford-Turniere?
Ja. Stableford-Turniere können weiter durchgeführt werden, aber für die Berechnung des HCPIs werden die Runden als Brutto-Zählspielergebnisse dargestellt.


Wie lange geht die Golfsaison?
Hauptsaison:  Vom 1. April bis zum 31. Oktober 

Ausnahme: NUR in den beiden Monaten April und Oktober darf das DGV-Mitglied aus wichtigem Grund (witterungs- oder platzbedingt) entscheiden, Turniere nicht Handicap relevant durchzuführen.


Wie werden 9-Loch-Runden gewertet?
Im Prinzip genauso wie Runden über 18 Löcher. Für die zweiten, nicht gespielten Neun wird wie bisher an jedem Loch ein Netto-Par unterstellt. Neu ist jedoch, dass noch ein Schlag addiert wird (aktuell wären das 17 Stableford-Punkte). Kumuliert ergibt sich die Schlagzahl für 18 Loch, die in die Formel zur Berechnung des World Handicap Index eingebracht wird.


Was wird aus meinem jetzigen Handicap?
Das jetzige Handicap verschwindet und wird durch den neuen World Handicap Index ersetzt. Auch die bekannten Vorgabeklassen (1-6) wird es nicht mehr geben. Anders als bisher können nun auch Spieler der alten Vorgabeklasse 1 "registrierte Privatrunden" spielen. Wer in den letzten vier Jahren kein Ergebnis auf sein Stammblatt gebracht hat, behält vorerst seine Spielvorgabe.


Wird sich mein Handicap signifikant ändern?
Es kommt darauf an. In England wurde in einer Untersuchung herausgefunden, dass das neue Handicap innerhalb eines Schlages zum alten Handicap bestehen bleibt. Der DGV erwartet mehr Herab- als Herauf-Spielungen, da nur die besten Acht der letzten 20 Ergebnisse gewertet werden.


Welche Unterschiede bleiben zwischen den Nationen?
Die einzelnen Nationalverbände konnten selber entscheiden, ob die Hochstufung eines Handicaps ab einem bestimmten Wert gestoppt wird. Deutschland hat festgelegt, dass man sich oberhalb eines Handicaps von 26,5 nur „runterspielen“ kann. Ebenso bleiben in Deutschland die EDS-Runden bestehen.


Wie wird das neue Handicap berechnet?
Grundsätzlich werden die letzten 20 gespielten Runden betrachtet. Aus diesen werden die acht besten Ergebnisse herangezogen und als Durchschnitt der sogenannte World Handicap Index (HCPI) gebildet. Dieser ist dann das "neue" Handicap. Die Schwierigkeit des Platzes wird dabei gewichtend in die Berechnung eingezogen. Die betrachteten Runden dürfen nicht länger als vier Jahre zurückliegen. Ergebnisse, die vor dem 01.01.2017 erzielt wurden, sind nicht Teil der Berechnung.

Die Konvertierung findet am 22. November 2020 statt und berechnet somit das Neue Handicap für 2021.
Seinen neuen Handicap-Index findet man am einfachsten auf www.golf-dgv.de.

Das neue Handicap wird aus den niedrigsten Turnierrunden im Stammblatt berechnet. Enthält ein Stammblatt weniger als 20 Turnierrunden, findet sich die Anzahl der in der Berechnung zu berücksichtigenden Turnierrunden sowie alle gegebenenfalls anwendbaren Anpassungen in der folgenden Tabelle.

Anzahl der Turniere im Stammblatt Zur Berechnung des Handicaps Anpassung des Handicaps
1 der niedrigste Wert -2,0
2 der niedrigste Wert -2,0
3 der niedrigste Wert -1,0
4 der niedrigste Wert 0
5 der niedrigste Wert -1,0
6 Durchschnitt der niedrigsten 2 0
7-8 Durchschnitt der niedrigsten 2 0
9-11 Durchschnitt der niedrigsten 3 0
12-14 Durchschnitt der niedrigsten 4 0
15-16 Durchschnitt der niedrigsten 5 0
17-18 Durchschnitt der niedrigsten 6 0
19 Durchschnitt der niedrigsten 7 0
20 Durchschnitt der niedrigsten 8 0
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